Leichtfahrzeuge auf der IAA Mobility 2023 

Es war wieder so weit. Vom 5. bis 10. September öffnete die IAA Mobility wieder ihre Tore in München. 

Nach dem angesichts der Besucherzahlen erfolgreichen Rebranding der Automobilmesse zur Mobilitätsmesse mit dem Umzug aus Frankfurt zum Jahr 2021 geht es nun in die nächste Runde. Statt hochmotorisierten Sportwagen sollen wieder Mobilitätskonzepte im Mittelpunkt stehen. Bundeskanzler Olaf Scholz höchstpersönlich eröffnete die Messe gemeinsam u.a. mit VDA Präsidentin Hildegard Müller.

Aufgrund meiner Elternzeit konnte ich leider nicht persönlich teilnehmen, umso mehr habe ich jedoch die IAA News rund um Leichtfahrzeuge aufgesaugt. So zeitraubend war dies allerdings nicht, denn besonders viel gab es nicht zu vermelden. Machte die IAA Transportation in Hannover im vergangenen Jahr noch Wellen mit der Vorstellung gleich mehrerer neuer Prototypen von ElectricBrands, dominieren dieses Jahr eindeutig die Zukunftsvisionen der großen Hersteller die IAA Mobility News. So verabschiedet sich BMW augenscheinlich (endlich) mit der Retro-inspirierten elektrischen „Neuen Klasse“ von den in den letzten Jahren fast absurd gewachsenen Nieren an der Front und setzt auf einen Tesla-mäßig reduzierten Innenraum.

Mit etwas Geduld lassen sich jedoch auch elektrische Microcars im IAA Dschungel finden. Meine Highlights gibt es hier kurz und knapp. 

INYO Cab

So ist das bayrische Unternehmen INYO als Aussteller am Start und präsentiert ihr elektrisches, autonomes Leichtmobil „Inyo Cab“, das on demand Verkehre in Anwendungen vom städtischen bis ländlichen Raum ermöglichen soll. Das Inyo Cab bietet auf 4,5m2 (ca. 3×1,5 m) verschiedene Konfigurationsoptionen vom Zweisitzer mit Ablagefläche für Gepäck bis zum autonomen Viersitzer-Shuttle, optional mit Fahrersitz für einen Backup-Fahrer zur Sicherheit. Auch eine reine Cargo-Variante als autonomer Lieferroboter existiert. Das Inyo Cab bietet damit eine smarte, flächengerechte Plattform für verschiedenste Transporte.

(c) INYO

Mit seiner Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h beim Betrieb mit Fahrer ordnet es sich damit in die Klasse L7e ein. Im autonomen Betrieb fährt das Shuttle sichere 20 km/h. 

Als besonderen Use Case stellt Inyo auf seiner Website Platooning mit seinen Cabs vor. Aufgrund des Plattformgedankens verstehen sich die verschiedenen Cabs nämlich so gut, dass sie sich trotz verschiedener Einsatzzwecke platzsparend virtuell aneinander kuppeln können. Somit wird nicht nur Fläche gespart, sondern bei entsprechend geringem Abstand auch Energie durch den Windschatteneffekt.

Mehr Infos zu INYO gibt es auf ihrer Website.

Der XEV Yo-Yo kriegt ein Update

Eigentlich ist der XEV Yo-Yo kein neuer am Leichtfahrzeugmarkt. In Italien ist der kleine Stromer der L7e-Klasse schon seit zwei Jahren unterwegs, jetzt kommt er endlich nach Deutschland. Auf der IAA konnte das stylischer Microcar schon einmal Probe gefahren werden. 

Der Yo-Yo bietet Platz für zwei Personen und etwas Gepäck bzw. kleinere Einkäufe. 150 Kilometer schafft der Yo-Yo laut WLTP-Zyklus bei einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Serienmäßig kommt er mit ABS, Scheibenbremsen, Klimaanlage und Heizung, LED-Scheinwerfer und Panoramadach. Die seitlichen Kunststoffblenden aus dem 3D-Drucker sollen sich perspektivisch individualisieren lassen. Der Einstiegspreis für die Variante „Easy“ soll bei rund 13.000 € liegen. Die weiteren Ausstattungsvarianten City, Tech und Premium dürften entsprechend teurer sein. 

Mit seinem unkonventionellen und modernen Look und dem recht niedrigen Einstiegspreis wird der Yo-Yo besonders jüngere Kund:innen ansprechen. Gerade angesichts des Aus für den Smart ForTwo, der in 2024 das letzte Mal vom Band laufen soll, ist der Yo-Yo insgesamt eine tolle Alternative für den Stadtverkehr. 

Das war es auch schon mit den Ausstellern von elektrischen Leichtfahrzeugen. Zwar waren u.a. Microlino-Gründer Oliver und Merlin Ouboter vor Ort, allerdings lediglich als Speaker in Paneldiskussionen zu Mikromobilität im Alltag und der Rolle des Autos in der Zukunft. Weder der Microlino, noch Leichtfahrzeugkonzepte wie der Twizy-Nachfolger Mobilize Duo, der ab 2024 erhältlich sein soll, waren ausgestellt. Auch SEAT hielt sich zurück und so vermisste man auch den Minimo, der ebenfalls im kommenden Jahr auf den Markt kommen soll. Schade, aber umso mehr dürfen wir auf die IAA Transportation 2024 gespannt sein. 

Beitrag erstellt 10

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Verwandte Beiträge

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner